Mit April 2012 ging die neu errichtete Kinderendoskopie in Bauteil 61.1 in Betrieb. Im Rahmen der Ausstattung wurden Geräte angeschafft, die nun neue Technologien in der Diagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen mit gastrointestinalen Erkrankungen zulassen.
Die Enteroskopie mittels Single Ballon-Technik ist eine Untersuchungstechnik, die uns erlaubt, den gesamten Dünndarm endoskopisch darzustellen. Durch das Aufblasen bzw. Ablassen des Ballons, der in einen "Overtube" integriert ist, kann der Dünndarm gestreckt und dann schrittweise aufgesucht werden.
Durch diese Methode können zum Beispiel okkulte Blutungen entdeckt und gleich therapiert werden. Weiters können jederzeit Proben entnommen werden. Diese Untersuchungsmethode ist allerdings sehr zeitaufwendig und wird nur bei speziellen Fragestellungen eingesetzt. Während der Endoskopie wird permanent Luft insuffliert um den Gastrointestinaltrakt zu entfalten. Bei längeren Eingriffen kann es nach der Untersuchung zu Völlegefühl oder zu Problemen bei der Beendigung der Narkose (Extubation) führen.
Durch den Einsatz von CO2 zur Insufflation, das in die Darmwand diffundiert und über die Lunge abgeatmet wird, können diese Probleme nun vermieden werden. Weiters steht jetzt ein Argonbeamer zur Beseitigung von Gefäßdysplasien bzw. oberflächlichen Blutungen zur Verfügung. Mit dieser Technologie können nun Kinder und Jugendliche besser und sicherer abgeklärt und therapiert werden.
Ass.-Prof. Dr. Wolf-Dietrich Huber
Leiter der Arbeitsgruppe Pädiatrische Gastroenterologie und Hepatologie